Zeitnehmer/Sekretär – wichtige Unterstützung der Schiedsrichter

Ohne Schiedsrichter kein Handballspiel, das ist richtig. Aber genauso wichtig für die einwandfreie Durchführung eines Spiels sind die Frauen und Männer am Schiedsgericht. Ab der Verbandsebene müssen diese geschult sein und ab der Dritten Liga kommen sie von nicht am Spiel teilnehmenden Vereinen. Aber was sind die genauen Aufgaben? Das erklärt unser Zeitnehmer/Sekretär-Gespann Ralph Geiger und Dennis Blanke.

Sicherlich kennt jeder die Situation auf Bezirksebene: 20 – 30 Minuten vor Spielbeginn versucht der Trainer, einen Zuschauer seiner Mannschaft dazu zu motivieren, das Spiel als Zeitnehmer oder Sekretär zu begleiten. Insbesondere im Jugendbereich übernehmen dann oftmals Eltern die Aufgabe, in die sie in kürzester Zeit eingewiesen werden, falls sie die Aufgabe noch nicht kennen. Bei Problemen während des Spiels unterstützen dann Schiedsrichter, Trainer oder Umstehende das Schiedsgericht.
Auf Verbandsebene benötigen Zeitnehmer/Sekretär bereits eine Schulung. Die Registrierung im digital geführten Spielbericht erfolgt durch eine zugewiesene Nummer.
Ab der Dritten Liga bzw. Jugendbundesliga werden zu den Spielen neutrale Zeitnehmer/Sekretäre eingeteilt. Das Einsatzgebiet liegt in einem Umreis von 100 km um unseren Wohnort, die Einteilung erfolgt durch den DHB. Wir haben eine entsprechende Ausbildung durchlaufen und pro Spieljahr mindestens 2 Lehrgänge, in denen u.a. aktuelle Regeländerungen besprochen, aber auch spezielle Situationen nochmals im Videostudium durchgegangen werden.

Am Spieltag sind wir ca. 90 Minuten vor Spielbeginn in der Halle. Zunächst erhalten wir die notwendige Hardware bzw. lassen uns in die Technik der Hallenuhr einweisen. Dazu gehört in der 1. und 2. Bundesliga der Männer auch der Test der Auszeiten-Buzzer auf beiden Seiten.
In den Durchführungsbestimmungen ist festgelegt, dass 60 Minuten vor Spielbeginn die technische Besprechung stattfindet. Hier erhalten wir u.a. die Mannschaftsaufstellungen, die, im Gegensatz zu Bezirks- bzw. Verbandsebene, vom Sekretär zunächst noch ins System übertragen werden. Sobald alle Eingaben erfolgt sind, geben die Mannschaftsverantwortlichen ein PIN ein, wodurch das Spiel im System freigegeben wird.
Aufgrund der Streaming- bzw. Fernsehübertragungen ist der Zeitplan, wie lange z.B. sich die Mannschaften aufwärmen dürfen bzw. wann sie das Spielfeld spätestens zu verlassen haben ebenso vorgeschrieben, wie die genaue Uhrzeit des Einlaufens.
Während des Spiels achten wir auch auf den Auswechselraum und das Verhalten auf den Bänken. Insbesondere bei Spezialistenwechsel oder der Einwechslung eines siebten Feldspielers erfordert dies häufig die volle Aufmerksamkeit, weshalb die Absprache, wer wann auf was achtet immens wichtig ist, damit wir dennoch auch das Geschehen auf dem Spielfeld nicht aus dem Auge verlieren.
Nach dem Spiel treffen sich Schiedsrichter, Schiedsgericht, Delegierte und Mannschaftsverantwortliche nochmals in der Kabine, um das Spiel abzuschließen.