Ausgangspunkt für die neunköpfige Wandergruppe war der kleine Ort Warth. Zuerst ging es mit dem Bus nach Schröcken, von dort aus startete die Tour am Vormittag noch ohne Regen Richtung Biberacher Hütte. Der Weg führte über Wald- und Wiesenwege hinauf zum Schadonapass und weiter auf 1.846 Meter zur Biberacher Hütte, die gegen Nachmittag bei Regen erreicht wurde. Dort trafen wir unsere zwei weiteren Tourenmitglieder, die bereits am Vortag angereist waren. Alle waren froh, aus den nassen Sachen herauszukommen und ließen dann den ersten Abend gemütlich mit gutem Essen, Gesprächen und einem Spiel ausklingen.
Nach einer ruhigen Nacht startete der zweite Tag der Tour. Leider immer noch mit Regenwetter. Für diese Tagestour teilte sich die Wandergruppe auf, um Wege mit unterschiedlicher Schwierigkeit zum nächsten Ziel zu gehen. Die kleinere Gruppe wählte den anspruchsvolleren Weg über den Grat. Aufgrund des Wetters musste aber größtenteils im Nebel und ohne Bergsicht gewandert werden. Der Rest der Gruppe wählte den Weg am Fuß des Rothorns zur Göppinger Hütte. Er führte über die Litehütte, eine nicht bewirtschaftete Jagdhütte, weiter über einen teilweise recht steilen und bei Regen sehr rutschigen Tobelweg. Ab hier ging es fast nur noch bergauf. Das Glück war aber mit der Gruppe, und es konnte an der bewirtschafteten Obere Alpschella Alpe eine kleine Pause eingelegt werden. Dem Dauerregen kurz zu entgehen und im Trockenen zu sitzen und etwas zu trinken war eine willkommene Pause und Erholung. Danach ging es bei nur noch leichtem Regen die restlichen rund 500 Höhenmeter weiter, zur Göppinger Hütte. Die Göppinger Hütte, auf einem kleinen Plateau bei 2.245 Meter gelegen, überraschte seine Gäste mit einem wirklich seltenen Naturschauspiel, so konnten am Abend einige Steinböcke direkt in der Nähe der Hütte beobachtet werden. Dazu hörte es auf zu Regnen und auch die Aussichten für die nächsten Tage wurden besser.
Am dritten Tag teilte sich die Gruppe erneut auf, diesmal in drei Einheiten. Bei herrlichem Wanderwetter und einer traumhaften Sicht auf die umliegenden Gipfel starteten zwei kleine Gruppen nach dem Frühstück Richtung Freiburger Hütte, eine der Gruppen wählte dabei einen etwas leichteren Weg ins Lechtal und dem Walserweg folgend zum Formarinsee. Die restlichen fünf Wanderer ließen ihre Tourenrucksäcke in der Hütte zurück und starteten auf die 2.600 Meter hohe Hochlichtspitze. Während des Anstiegs zum Gipfel konnten nochmals die Steinböcke beobachtet werden. Nach einer kurzen Rast am Gipfelkreuz erreichte die Gruppe nach rund zwei Stunden wieder die Göppinger Hütte um anschließend ebenfalls die Route zur Freiburger Hütte in Angriff zu nehmen. Der Weg führte Richtung Süden über Geröll, später über feste Felsabschnitte bis zum Ausläufer des Östlichen Johanneskopfes, dem höchsten Punkt der Strecke. Der Weg führte anschließend ziemlich steil hinunter, aus der Mulde ansteigend über das Hochplateau bis zum Oberen Johannesjoch und weiter steil abfallend über gesicherte Felsabsätze hinunter zur Formarinalpe. Der Rest der Strecke ging leicht ansteigend bis zur auf 1.931 Meter liegenden Freiburger Hütte, dem Tagesziel.
Für den vierten Tag der Lechquellenrunde wurde nochmals in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe startete bereits früh am Morgen Richtung Ravensburger Hütte, um an der Roggalspitze eine Alpinklettertour einzulegen. Eine Vierergruppe entschied sich bei bestem Wanderwetter für den Weg durch das Steinerne Meer (Karstgebiet) und den Aufstieg zum 2.439 Meter hohen Gehrengrat. Das Steinerne Meer bot eine bizarre aber unvergessliche Landschaft. Der anschließende Abstieg vom Gehrengrat war anfangs sehr steil, flachte dann in schöne Almwiesen ab und brachte die Gruppe direkt zum Spullersee. Von dort aus ging es leicht ansteigend in Richtung der Ravensburger Hütte. Auf halbem Weg konnte die Alpinklettergruppe bei ihrer Tour an den Spullerplatten beobachtet werden. Nach weiteren 20 Minuten erreichte die Vierergruppe die 1.980 Meter hoch gelegene Ravensburger Hütte, das Tagesziel. Die Hütte bot mit ihrer traumhaften Sonnenterasse die Möglichkeit, bei dem einen oder anderen kühlen Getränk die Zeit zu verbringen, bis die Gruppe wieder komplett war und das gemeinsame Abendessen und der letzte Hüttenabend genossen werden konnte.
Am Morgen der letzten Etappe trennte sich die Gruppe nochmals in zwei Einheiten. Die eine trat den direkten Abstieg nach Lech an. Von dort aus ging es mit dem Bus zu den Autos auf dem Parkplatz in Warth.
Eine Vierergruppe stieg noch gemeinsam in Richtung Stierlochjoch auf. Dort trennten sich die Wege, zwei Alpinkletterer gingen zum Einstig für ihre Tour an der Roggal Nordkante. Die verbliebenen beiden Wanderer stiegen weiter zum Madlochjoch auf und nahmen mit der 2.440 Meter hoch gelegenen Madlochspitze den letzten Gipfel dieser Tour mit. Der Abstieg erfolgte über den Zürser See und dem Höhenweg folgend nach Lech. Auch für diese beiden ging es dann von Lech mit dem Bus zurück nach Warth.
Insgesamt war es eine teils anspruchsvolle, aber vor allem abwechslungsreiche Mehrtagestour bei leider zu Beginn nicht ganz so schönem Wanderwetter. Die Gruppe freut sich jetzt schon auf die Tour 2026.
Herzlichen Dank an Werner Kuppinger für die Organisation der Tour und auch dafür, dass jeweils mehrere Tourvarianten pro Tag vorgeschlagen werden konnten, die jeder ganz frei nach Tagesform, Wetter und Können wählen konnte.