Die HB Ludwigsburg entführt zwei schwer umkämpfte Punkte aus Asperg, übernimmt damit die Tabellenführung und hat nun den langersehnten Aufstieg zum Greifen nah. Glückwunsch an die Gäste aus Ludwigsburg und ein Dankeschön an beide Mannschaften für einen Handballabend der Werbung für den Sport war!
„Wenn uns vor der Runde jemand gesagt hätte, dass wir auf absoluter Augenhöhe mit der HB Ludwigsburg sind, dann hätte ich das blind unterschrieben. Heute hat das Wurfglück entschieden und da hatten wir mit vier Lattentreffern und einigen Freien Würfen das Nachsehen.“ resümiert der Asperger Trainer Jens Kruschhausen.
Die Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle am Bürgergarten bekamen an diesem Abend ein Spiel zu sehen, dass fernab von Bezirksliganiveau war – im positiven Sinne. Vom allgemeinen Tempo, vom Umschaltspiel und vom Abwehrverhalten mussten beide Mannschaften Höchstleistungen erbringen, um im Spiel zu bleiben. Immer wenn es darauf ankam, haben beide Mannschaften ihre Leistungen in dieser Saison abrufen können – vor allem in den Topspielen. Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf absoluter Augenhöhe, welches - wie im Hinspiel - ein Unentschieden auch verdient hätte. Der aufopferungsvolle Kampf der Asperger gegen die mit Topspielern gespickte Ludwigsburger Mannschaft wurde aber leider nicht belohnt. Hier hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt. „4 Lattentreffer, einige komplett freie Fehlwürfe und dann noch technische Fehler war in diesem Spiel zu viel.“
Von Beginn an startete der TSV Asperg hochkonzentriert und zeigte erstmal wer Herr im Hause ist. Nach fünf gespielten Minuten und einer überragenden Abwehrarbeit mit Ballgewinnen konnte man druckvoll nach vorne spielen und wurde nur unsanft von der HB gestoppt. Drei verwandelte Siebenmeter vom gut spielenden Lou Mihatsch und ein Treffer von Alex Nicolai ermöglichten eine 4:1-Führung. Jedoch sollte den Aspergern in den darauffolgenden zehn Minuten nicht mehr so viel gelingen. Die Euphorie der Anfangsphase ließ zwar nicht nach, jedoch schlichen sich technische Fehler und Wurfpech ein. So musste man in der 15. Minute den Ludwigsburgern - durch den überragend spielenden Jonas Krautt - die erste Führung gewähren. Bis zur Halbzeit konnte die HB, oft auch mit Wurfglück, ihre Chancen nutzen und auf 10:13 davonziehen.
In der Halbzeit besann man sich wieder auf sich und nahm sich vor, mit mehr Druck in die Nahtstellen der kompakten und offensiven Ludwigsburger Abwehr einzudringen und den Ball rechtzeitig weiterzuspielen, um auch die Kreisläufer besser in Position zu bringen. Die Umsetzung gelang auch direkt mit dem Anschlusstreffer von Josh Ibeazor zum 11:13. Die zweite Halbzeit war ein regelrechter Schlagabtausch. Immer wieder schien das Momentum zu Gunsten des TSV Aspergs ausfallen zu können. Jedoch wurde die aufkeimende Hoffnung umgehend von der HB zunichte gemacht. Bis zur 43. Minute befand sich der TSV öfters in der Situation, um auszugleichen. „In diesen Spielsituationen agieren wir unglücklich. Gewinnen den Ball, vertändeln diesen und bekommen postwendend ein Gegentor. Oder bekommen dann eine unnötige 2-Minuten-Zeitstrafe. Das sind die kleinen Situationen, die das Spiel zu unseren Gunsten hätte kippen lassen können.“, so Coach Kruschhausen. Fünf Minuten lang schien man nicht mehr auf dem Platz zu sein und musste die HB auf vier Tore wegziehen lassen. Der Anschlusstreffer zum 21:24 und die genommene Auszeit brachten den TSV wieder zurück. Erneuter Anschlusstreffer zum 23:24 durch Tim Reichert. Ausgleichsversuch – gescheitert. Eine erneute Zeitstrafe gegen Alex Nicolai, die mehr als fraglich war und erneut war das Momentum mit schnellen Treffern wieder auf Seiten der HB. Einige Fehlwürfe ermöglichten diese Treffer, die in der 55. Minute einen Zwischenstand von 24:28 bedeuteten. Der TSV agierte nun offensiv und konnte nochmal Hoffnung aufkeimen lassen. Leider reichte es am Ende nicht mehr zu einem Punkt und man musste das Topspiel mit 28:30 verloren geben.
„Kleinigkeiten waren entscheidend. In einer Überzahl kommen wir wieder ran und spielen diese dann aber nicht konsequent zu Ende und verwerfen. Dann bekommen wir wieder zwei Tore und sind mit drei im Hintertreffen. Hätten wir hier in der zweiten Halbzeit den Ausgleich geschafft, der mehrmals möglich war, wäre die Halle noch lauter geworden und das Spiel eventuell zu unseren Gunsten gekippt. Wir haben heute wirklich eine grandiose Leistung gezeigt und die vor der Saison als sicheren Aufsteiger bezeichneten Ludwigsburger vor eine schwere Aufgabe gestellt. Nun gilt es den Fokus auf die letzten vier Spiele zu legen, um diese positiv zu gestalten und bei 7 Minuspunkten zu bleiben. Wir lassen uns jetzt nichts mehr nehmen und vielleicht reicht es am Ende doch noch irgendwie zu einer Sensation.“, zeigte sich der Trainer nach dem Spiel kämpferisch.
Es spielten: Eric Benke, Stefan Scheffel (im Tor); Maximilian Bayer (3), Daniel Burkhardt, Noah Mihatsch (4), Jens Spangenberger, Tim Reichert (3), Lou Mihatsch (9/6), Tim Kistermann (1), Nico Matysik, Loris Gerlach, Tim Matzka (1), Alexander Nicolai (4), Joshua Ibeazor (3)
Die Männer 1 bedanken sich für die tolle Unterstützung der Zuschauer.
Bildergalerie
Vielen Dank an Mike Matysik (www.facebook.com/portraction) für die Bilder!
