11 Spiele - 10 Siege, ein Unentschieden. Die Bilanz der ersten Männermannschaft nach zwei Rückrundenspielen kann kaum besser sein und lässt die Fans vom Aufstieg in die Verbandsliga träumen. Doch noch sind sieben schwere Spiele zu absolvieren und der Vorsprung auf Platz zwei beträgt nur ein Punkt.
Handball-Verbandsliga mit dem TSV Asperg. Lange ist es her. Zuletzt war der TSV vor 20 Jahren in der Saison 2003/2004 vertreten. Wie es ist in der Verbandsliga zu spielen, können die Spieler der aktuellen ersten Männermannschaft aber direkt bei ihrem Co-Trainer erfahren. Christian Gerlach war damals auf Rechtsaußen aktiv. Sohn Loris, im aktuellen Kader auf dem rechten Flügel, ist aber nicht der Einzige, der sich in der Familie informieren kann. Auch die Mihatsch-Brüder können sich bei ihrem Vater Steffen oder Onkel Mark informieren, die 2003/2004 beim TSV im Rückraum und am Kreis Verbandsliga spielten. Aber bis in Asperg wieder Verbandsliga gespielt wird, liegt noch eine Menge Arbeit vor der Ersten.
„Unsere Jungs wissen, was sie im Stande sind zu leisten, wenn die Rädchen ineinandergreifen. Durch die Neueinteilung der Landesligastaffel werden die Karten neu gemischt. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir eine tragende Rolle spielen können.“, der Optimismus war bei Trainer Jens Kruschhausen schon vor der Saison spürbar. Und seine Jungs sollten ihn direkt bestätigen. Plus elf Tore beim Verbandsliga-Absteiger SV Kornwestheim 2, mit einem dicken Ausrufezeichen ist
das Team in die Saison gestartet. Dass sie sich in dieser Landesliga-Staffel jeden Punkt hart erarbeiten müssen, erfuhren die Spieler bereits an Spieltag zwei. Die HABO Bottwar SG 2 war in der Rundsporthalle zu Gast und die Zuschauer sahen ein Hin und Her. Nach dem 14:17-Halbzeitrückstand kämpften sich die Asperger zurück. Aber trotz eines Vier-Tore-Vorsprungs reichte es „nur“ zu einem 28:28-Unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte aber noch kaum jemand im Umfeld der Mannschaft, dass dies der einzige Minuspunkt der Vorrunde sein wird. Es folgten souveräne Siege gegen Lauffen-Neipperg und Möglingen, ehe das Topspiel beim TV Mundelsheim anstand. Nach einem schlechten Start (7:2) mussten die Männer 1 in dieser Partie wieder ihren Kampfgeist beweisen und wurden Mitte der zweiten Halbzeit mit der Führung und dem 25:23-Sieg belohnt. Alles war angerichtet für das emotionale Highlight der Vorrunde. Sonntag, 19.11.23, 18 Uhr, volle Mehrzweckhalle in Oßweil, der TSV zu Gast bei der HB Ludwigsburg. Zahlreiche Asperger Fans machten das Auswärts- zum Heimspiel und pushten ihr Team lautstark nach vorne. So wurde mit 30:27 der nächste Aufstiegsfavorit bezwungen. Aber nicht nur die Fans entwickelten sich im Laufe der Vorrunde zum Erfolgsgarant, auch die Unberechenbarkeit der Mannschaft. Mal stechen die Torhüter, mal der Rückraum heraus. In anderen Spielen sind es die Außen- oder Kreisspieler, die den TSV zum nächsten Sieg führen. Meist aber ist es eine starke Mannschaftsleistung, die den Aspergern eine ungeschlagene Vorrunde mit 16:1 Punkte auf Platz eins bescherten.
Zwei Spiele – zwei Siege, auch in der Rückrunde schreiben die Männer 1 bislang die Erfolgsgeschichte weiter. Nach der Revanche für den einzigen Minuspunkt gegen die HABO Bottwar SG 2 folgte ein hart erkämpfter 31:30-Derbysieg gegen den CVJM Möglingen. Auch solche knappen Siege gehören im Laufe einer Saison dazu, wenn der Platz an der Sonne bis zum Ende verteidigt werden soll. Mit sieben Punkten ist der Vorsprung auf den Tabellendritte SG H2Ku Herrenberg 2 schon komfortabel. Für die Verbandsliga der kommenden Saison qualifiziert sich aber nur der Staffelsieger, der wohl zwischen dem TSV Asperg und dem TV Mundelsheim ausgespielt wird. Lediglich ein Punkt trennen die beiden Spitzenteams, die am 23.03.24, 19:15 Uhr in der Rundsporthalle aufeinandertreffen. Die Fans der ersten Männermannschaft sollten sich diesen Zeitpunkt dick im Kalender anstreichen und zusammen mit der Mannschaft alles für den großen Traum geben, dass nach 20 Jahren wieder eine Asperger Mannschaft in der Verbandsliga vertreten ist.
Trainer Jens Kruschhausen zur bisherigen Saison:
Wenn man auf die Tabelle schaut, liest es sich sehr gut. Aber man darf nicht vergessen, wie schnell man Punkte verlieren kann. Herrenberg war mit vorne dabei und ist jetzt abgeschlagen. Wir sind die Gejagten und jeder will gegen uns gewinnen und uns ärgern. Das hat man bei Möglingen gesehen, wie sehr die gekämpft haben und sicherlich auch einen Punkt verdient gehabt hätten. Jede Mannschaft investiert gegen uns nochmal 20% mehr. Diesen Kampf müssen wir annehmen und bestehen, wollen wir die nächsten Schritte gehen.
Der Druck wächst von Spiel zu Spiel und das merkt man. Wir versuchen bei uns zu bleiben und von Spiel zu Spiel zu schauen, damit wir den maximalen Erfolg erzielen können. Aber es ist noch ein sehr weiter Weg, den wir gehen müssen. Jeder fiebert den Spitzenspielen gegen Mundelsheim und Ludwigsburg entgegen. Aber für uns ist jedes Spiel ein Spitzenspiel. Die Fans brauchen wir mehr denn je, um gemeinsam dem großen Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.
