Handballkrimi in der Rundsporthalle

So ein verrücktes Spiel hat wohl noch niemand in der Rundsporthalle erlebt. Ein Spiel welches komplett auf Augenhöhe war wurde oft durch sehr kleinliche Schiedsrichterentscheidungen beeinflusst. Am Ende setzte sich der TSV Bönnigheim knapp mit 28:29 durch.

Der TSV Asperg erwischte den besseren Start in die Partie und zog auf 3:1 davon. Durch fragwürdige Pfiffe musste der TSV Asperg innerhalb von vier Minuten drei Zeitstrafen in Kauf nehmen und in Unterzahl agieren. Diese vier Minuten nutzte der TSV Bönnigheim gnadenlos aus und zog auf 3:6 davon. Jens Kruschhausen sah sich gezwungen früh im Spiel die erste Auszeit zu nehmen, um das Momentum wieder mehr in Asperger Richtung zu verschieben. Von diesem Moment an entwickelte sich ein Spiel komplett auf Augenhöhe. Beide Abwehrreihen leisteten hervorragende Arbeit und stellten die Angriffe beider Mannschaften immer wieder vor knifflige Aufgaben oder erzwang technische Fehler. Über die Spielstände 8:9 und 9:12 trennten sich die Mannschaften mit 13:15 zum Halbzeittee. Sage und schreibe elf Zeitstrafen verteilten die Unparteiischen in der ersten Halbzeit. Zudem gelbe Karten in der vierten Minute gegen die Bönnigheimer Bank und in der 12. Minute gegen die Asperger Bank. Jeder, der die Statistik liest, sollte vermuten das dieses Spiel von beiden Mannschaften überhart geführt wurde. Dies war allerdings zu keinem Zeitpunkt der Fall. Normale Abwehrverhalten wurde hart sanktioniert. Zum Unverständnis der Trainer, der Spieler und der Zuschauer.
Der TSV Asperg glich in der 37. Minute zum 18:18 aus und hatte eigentlich das bessere Momentum. Erneut scheiterte man zu oft freistehend am gegnerischen Torhüter und musste bis zur 56. Minute einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Das Spiel war eigentlich entschieden doch was dann passierte, war schier unglaublich. Innerhalb einer Minute hagelte es für Bönnigheim sage und schreibe vier Zeitstrafen. Asperg hingegen hatte alle Männer auf der Platte und nutzte es konsequent aus und ging in der 59. Minute mit 28:27 in Führung. Doch die Dramaturgie dieses Spiels war noch nicht beendet. Bönnigheim glich aus. Asperg hatte noch zehn Sekunden zu spielen - in Überzahl. Kurz vor Ende versäumte man allerdings das erlösende Siegtor. Durch eine Verletzung wurde die Zeit angehalten. 5 Sekunden zu spielen. Der Bönnigheimer Torhüter spielt einen langen Pass über das ganze Feld zum Kempa. TOR. Ein zum Spielverlauf passendes Ende. Bönnigheim gewinnt in letzter Sekunde. Bekanntlich liegen Sieg und Niederlage eng beieinander. Wie eng mussten die Männer 1 schmerzhaft erfahren.
„In der Anfangphase waren wir klar die bessere Mannschaft, ehe uns Schiedsrichterentscheidungen komplett verwirrt und benachteiligt haben. Hier hat es Bönnigheim ausgenutzt. Am Ende genau das andere Bild. Bönnigheim wird durch Schiedsrichterentscheidungen aus dem Spiel genommen und wir sind wieder am Drücker. Unterm Strich hat Bönnigheim zwar sehr sehr glücklich gewonnen aber auch nicht ganz unverdient. Wir waren heute im Abschlussverhalten einfach zu inkonsequent. So ein wildes Spiel habe ich tatsächlich noch nie erlebt.“ so Kruschhausen.

TSV Asperg: 1 Stefan Scheffel, Nicolai Fasano (im Tor); Maximilian Bayer (2), Noah Mihatsch (1), Tim Reichert (1), Nico Matysik (1), Tim Matzka, Lou Mihatsch (11/4), Daniel Burkhardt, Loris Gerlach (2), Nico Fischer (2), Joshua Ibeazor (1), Daniel Kühn (3), Tim Kistermann (4)

Diese Schockstarre, in der man sich nach dem Spiel befand muss nun schnell verkraftet werden, um am kommenden Samstag im Derby gegen die HB Ludwigsburg die Hinspielniederlage wieder gut zu machen.

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