Nach mehr als sechs Wochen kräftezehrender Vorbereitung, die erfahrungsgemäß nicht jedem schmeckt und etlichen Vorbereitungsspielen, konnte das Team um den neuen Spielertrainer Jerome Wahl den Saisonauftakt kaum erwarten.

Unter der Woche bezwang man auswärts in der ersten Bezirkspokalrunde als letzten Gradmesser den GSV Höpfigheim durch Tore von Fabio Simone und Sven Schreyer mit 2:0.

Zum ersten Saisonspiel erwartete man nun gleich einen der Topfavoriten der Liga, den SGV Murr. Vor zahlreichen Zuschauern bei sommerlichen Temperaturen begann die Partie auf dem Kunstrasen (beide Rasenplätze leider in keinem guten Zustand) rasant und von der ersten Minute an umkämpft.

Die Grün-Schwarzen setzten von Anfang an die Vorgaben sehr gut um, spielten aggressives Pressing und ließ dem Gegner keinen Meter Raum. So dauerte es gerade mal elf Minuten, Sven Schreyer setzte sich gekonnt auf dem rechten Flügel durch, passte scharf in die Mitte, wo Fabio Simone eiskalt zur frühen Führung vollendete. In der 28. Minute dann ein weiterer überragender Spielzug der Asperger. Can Copur mit einem maßvollen Pass auf die linke Seite, wo Yulian Binder seinen Gegenspieler abschüttelte. Seinen Schuß konnte Murrs Keeper nur nach vorne abklatschen, wo Fabio Simone wieder goldrichtig stand und zum 2:0 einschob. Was für ein Auftakt der Asperger. Und weiter hielt man das Tempo hoch, den Murrern fiel wenig bis gar nichts ein und schienen der Stärke der Asperger förmlich überrascht. Kurz vor der Halbzeit machte Fabio Simone mit seinem dritten Treffer einen lupenreinen Hattrick perfekt. Und man kann sagen, mit dem 3:0 waren die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt sogar noch gut bedient. Mit etwas Fortune bekommt man noch einen Elfmeter zugesprochen und der starke Murrer Keeper hielt mit zwei starken Paraden sein Team noch im Spiel.

In der Pausenansprache, trotz der 3 Tore Führung, mahnende Worte von Coach Jerome Wahl. Genau weiter so agieren und keinen Zentimeter nachlassen, die verbleibenden 45 Minuten würden hart werden.

Und genau so kam es dann auch, die TSVler nicht mehr ganz so griffig, den Gästen mehr Raum bietend und die Umstellungen des Murrer Trainers und glückliches Händchen bei den Einwechslungen – ein ganz anderes Spiel als vor der Pause. Zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt, es waren gerade mal 3 Minuten in der zweiten Hälfte gespielt, nach einem Eckball der Anschlußtreffer durch eine schöne Direktabnahme des Kapitäns der Gäste. Die Murrer fortan beflügelt durch diesen Treffer und in Aspergs Reihen machte sich Unsicherheit breit.

Wie es dann in solchen Spielen so läuft, in der 60. Minute ein Sonntagsschuß, Innenpfosten und rein ins Asperger Tor. Der gewohnt starke Asperger Torhüter Melih Sehit war machtlos, Treffer Marke unhaltbar.

Nach diesem Treffer schien die Partie förmlich zu kippen und es waren noch 30 Minuten zu spielen. Keine unwesentliche Rolle über den weiteren Verlauf der Partie nahm dann der sehr junge Schiedsrichter ein. In einem trotz aller Härte wirklich ausgesprochen fairen Partie wurden die Entscheidungen des Unparteiischen immer unglücklicher. Nachdem die Murrer nach einer weiteren Ecke zum 3:3 (75.) einköpfen konnten waren die Asperger förmlich stehend ko. Nun nahm das Unheil vollends seinen Lauf. Der aufopferungsvoll kämpfende Kevin Fischer klärt mit einem fairen Tackling, der Schiedsrichter ahndete es mit Foul und gelber Karte….Aus diesem Freistoß dann ein Ball in den Asperger Strafraum, im Getümmel geht ein Murrer zu Boden. Harte, aber vertretbare Entscheidung: Strafstoß für die Gäste in der 83. Spielminute und zudem Platzverweis für Aspergs Luca Kühn.

Der eingewechselte Jannik Schiller ließ sich nicht zweimal bitten, lässt Melih Sehit keine Chance und verwertet zum 4:3 Siegtreffer des SGV Murr.

Was für eine Dramaturgie.

Sichtlich konsterniert warf man trotz Unterzahl nochmal alles nach vorne, um wenigstens einen verdienten Punkt noch mitzunehmen. Doch es reichte nicht, in einem unglaublichen Spiel geben die Asperger eine komfortable 3:0 Führung aus der Hand und stehen am Ende mit null Punkten da.

Es spielten:

Melih Sehit, Marco Fink, Claudio Völlm, Marco Kolder, Jerome Wahl, Can Copur, Kevin Fischer (84. Tom Engel), Marvin Kühn (56. Luca Kühn), Sven Schreyer, Fabio Simone (79. Meric Ersin, Yulian Binder, Julius Jupe, Manuel Sigel, Furkan Uysal, Josua Schink, Jan Schmid