UNGEKÜRZTE Stellungnahme zur Gemeinderatssitzung vom 07.03.2017

Nachdem der Gemeinderat am Dienstag, 07.03.2017, unser Bürgerbegehren "Rettet das Bädle" mehrheitlich als unzulässig erklärt hat, hängen bei uns keineswegs die Köpfe. 

Nach den umfangreichen Ausführungen des Anwalts, der von der Stadtverwaltung beauftragt wurde, das Bürgerbegehren auf seine rechtlichen Grundlagen hin zu überprüfen, hätten wir uns eine bessere Diskussion der einzelnen Parteien erhofft. Lediglich die Fraktion der Freien Wähler und der SPD gaben sehr gute Stellungnahmen ab. CDU und Grüne hatten dem Ganzen eigentlich nichts hinzuzufügen und versteckten sich hinter den Ausführungen von Bürgermeister und Anwalt. 

Als es zur Abstimmung kam, gab es zunächst acht Stimmen für und acht Stimmen gegen das Bädle. Die Fraktionen der SPD und der Freien Wähler,  diesmal inklusive Herrn Göggelmann, stimmten geschlossen für uns. Da bei Grün und CDU jeweils ein Gemeinderat gefehlt hat, waren es auch hier acht Stimmen,  nur leider gegen uns. Dann machte Bürgermeister Storer von seinem Stimmrecht bei "Gleichstand" gebrauch und stimmte, wie zu erwarten, gegen uns. Mit einem seltsam schiefen und überheblichen Gesichtsausdruck zählte er die Namen aller auf, die dafür bzw. dagegen gestimmt hatten. Damit war zunächst erst einmal die Sitzung gelaufen. Die Möglichkeit, der Sitzung, die manchmal eher einem Marionettentheater gleicht, weiter beizuwohnen ließen wir uns entgehen, denn so manch aufgeheiztes Gemüt musste sich vor dem Rathaus abkühlen.

Kontakt zu unserem Anwalt besteht bereits und wir werden weitere Schritte prüfen und einleiten. Der Kampf um unser Bädle ist noch nicht ausgekämpft. (TSV Asperg - Schwimmen)

Städtisches Gutachten empfiehlt Ablehnung des Bürgerbegehrens

 

Bürgerbeteiligung wird anderer Ortens groß geschrieben – nicht aber in Asperg – hier will seitens der Stadt der Bürgerwille ignoriert. Jeder Gemeinderat, der etwas auf seine Bürger gibt, sollte sich allerdings mit dem eingereichten Begehren und dem 6-seitigem Anhörungsschreiben der Asperger Bürgerinitiative „Rettet das Bädle“ beschäftigen.  Nun empfiehlt die Stadt in einer vorgezogenen Gemeinderatsitzung für nächsten Dienstag, die Ablehnung des Bürgerbegehrens.

 

Die Asperger Bürgerinitiative „Rettet das Bädle“, die von der DLRG Ortsgruppe Asperg, der Abteilung Schwimmen des TSV Asperg und weit über tausend Mitbürgern solidarisch getragen wird, prüft und bespricht sich derzeit mit verschiedenen Stellen.

 

Grundsätzlich hält die Initiative am Bürgerbegehren fest und fordert einen Bürgerentscheid über den Erhalt der Lehrschwimmhalle.

 

Da im Artikel des DLRG vom 02.03.2017 alle auch für uns stimmigen Fakten und Meinungen vertreten sind, hier ein Auszug:

 

"Wir finden es sehr bedenklich, dass man bald jedes Bürgerbegehren im Ländle mit dem allgemeinen Verweis auf „Eingriff in die Haushalthoheit des Gemeinderates“ erledigen kann. Hier aktivieren Stadtverwaltungen ein und denselben Rechtsberater / Gutachter, der pauschal Stellungnahmen mit „unzureichende Kostendeckung“ begründet. Bürgerbegehren werden so zum politischen Witz, wenn eine Stadtverwaltung Baukosten über 6,5 Mio. Euro für eine neue Sporthalle schätzen oder Erfahrungswerte anführen darf, noch nicht einmal konkrete Pläne und Bedarfsaufstellungen zur Einsicht vorliegen, aber man per Gutachten und Paragrafen vom einfachen Bürger verlangt, dass er am besten cent-genaue Kostenvoranschläge und Gegenfinanzierungen vorlegt, was er aufgrund der Ausgangssituation derart ausführlich überhaupt nicht leisten kann. Das weiß auch die Asperger Stadtverwaltung ganz genau.

 

Die Stadtverwaltung macht es sich jetzt vermutlich sehr bequem und zeigt mit dem in Unschuld gewaschenen Zeigefinger auf ein fragwürdiges Gutachten. Damit tut sie sich keinen Gefallen und der Unmut in Asperg ist bereits groß. Jeder Gemeinderat muss sich eigentlich im Interesse der Stadt und Bürger verpflichtet fühlen, die zahlreichen Vorschläge und Kostenbeispiele eingehend zu prüfen und das Thema „Lehrschwimmhalle“ neu aufzustellen. Und auch mal die betroffenen Schulen und Vereine einzubeziehen, was nie für notwendig erachtet wurde. Hierzu bekommt man allerdings vom Bürgermeister gesagt, dass das alles eine „andere Baustelle“ ist und erstmal nichts mit dem Bürgerbegehren zu tun hat. Das hat es sehr wohl. Man kann Kostendeckung nicht von Einsparungen trennen.

 

6,5 Mio. Euro für eine neue Sporthalle? In Berglen, im Rems-Murr-Kreis, wurde beispielsweise erst 2016 eine 3-Feldsporthalle plus Mensa für 130 Personen für 4,95 Mio. Euro hingestellt. Das sind 1,55 Mio. Euro Unterschied. Andere Gemeinden haben bis zu 1 Mio. Euro durch Systemsporthallen gespart. Es gibt je nach Hallenbedarf sogar Beispiele für die Hälfte des Betrages und es war noch Geld für eine sich amortisierende Photovoltaikanlage übrig. Wie kann eine Stadt davon nichts wissen wollen? Schlimm genug, dass die eigenen Bürger über den Tellerrand schauen und städtische Hausaufgaben machen."
Anmerkung TSV: „Entsprechende Bauvorschläge wurden bereits im Oktober 2016 direkt an Bürgermeister Storer weitergeleitet.“

 

"Die Stadtverwaltung Asperg erzählt jedem, dass sie kein Geld hat. Gleichzeitig finden sich aktuell im Haushaltsplan 2017 rund 0,75 Mio. Euro für die unsinnige Osterweiterung der Neuen Mitte, die erst in 10-20 Jahren zum Tragen kommen soll, kaum ein Asperger will und das Geld besser für dringlichere, längst überfällige Aufgaben aufgehoben wäre. Mit der Hälfte dieses Betrages kann man eine sinnvolle Teilsanierung der Lehrschwimmhalle bewerkstelligen (Dach und Wasserleitungen, rd. 380tsd Euro), so dass der Weiterbetrieb auf lange Sicht möglich ist. Und mit der anderen Hälfte kann man die Betriebskosten für die nächsten Jahre decken. Man jammert über fehlendes Geld, stellt aber beim neuen Drogeriemarkt in der Eglosheimer Straße kostenlos eine große Parkfläche zur Verfügung. Gleichzeitig muss jeder kleine Einzelhändler in den Gemeinden Kunden­parkplätze vorweisen oder dafür zahlen. Und über die Toilette auf dem Hohen Asperg macht man sich mehr Gedanken als über 400 Mitglieder von Vereinen und zig Schulklassen.

 

Abgesehen davon, dass die Asperger seit Jahren von der Stadt mit Versprechungen über Sanierungen oder sogar einer neuen Kombi-Sporthalle mit integriertem Lehrschwimmbecken und gemeinsamer Haustechnik hingehalten wurden.

 

Zahlreiche Asperger fühlen sich schlichtweg veräppelt.

 

Die Stadt hat es in 20 Jahren nicht geschafft einen Sanierungs- und Erhaltungsplan für die Sportstätten zu erstellen und zu realisieren. Und jetzt müssen viele Bürger die hausgemachten Versäumnisse ausbaden. Ein Gutachten mit rechtlicher Stellungsnahme kanalisiert förmlich Gemeinderatsentscheidungen. So läuft Kommunalpolitik. Und der ständige politische Ruf nach mehr Bürgerbeteiligung wird zur Augenwischerei. Es bleibt zu hoffen, dass ein Gemeindrat mal den Mumm hat und in derartigen Fällen die Bürger entscheiden lässt. Jetzt sind auch Fraktionen gefordert, die sich sonst als Wegbereiter für mehr Bürgerbeteiligung und Bürgernähe präsentieren.

 

Die Bürgerinitiative „Rettet das Bädle“ ermuntert jeden Unterstützer und interessierten Bürger zur Teilnahme an der

Öffentlichen Gemeinderatssitzung am Di. 7. März 2017 um 18 Uhr.

Wir sind gespannt, wie einfach es sich die Stadtverwaltung macht. Auch wenn mit einem Gutachten Steine in den Weg geworfen werden, rechtfertigt es nicht die Versäumnisse der letzten Jahre und mildert null die Folgen, wenn Schulsport, ehrenamtliches Engagement, Ausbildungs- und Vereinsarbeit von und für Generationen ein Fall für die Stadt­chronik werden. Aber so weit sind wir noch nicht …"

 

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Weiterführende Links:
http://www.tsv-asperg.de/abteilungen/schwimmen.html 
http://www.asperg.dlrg.de/

Schwarzer Dienstag für den Sport in Asperg

Gemeinderat beschließt mehrheitlich den Bau einer neuen Sporthalle für den Ersatz der Rundsporthalle und der dadurch bedingten Schließung der Lehrschwimmhalle zum 30.04.2017

 

Weder das große Engagement der Schwimmabteilung und des DLRG, noch die gewaltige Präsenz von Asperg Bürgern bei der letzten Gemeinderatssitzung, konnte die Mehrheit der Asperger Gemeinderäte und allen voran Bürgermeister Storer zum Einlenken bewegen.

Die Schließung ist Beschlusslage und kein (!) Ersatz ist geplant.

 

Dass eine neue Sporthalle, als Ersatz für die Rundsporthalle gebaut werden muss, ist allen klar und hier herrscht Einigkeit. Aber über die strittige Finanzierung - unter anderem mit dem Verkauf des Grundstücks und der damit verbunden Schließung des Bädles – ohne Ersatzbaubeschluss – gab es hitzige Debatten. Vor allem die Statements von den Gemeinderäten der Freien Wähler Günter Pfersich, Melanie Weißert und Martin Rost und der SPD Hubert Kohl und Martin Furtwängler brachten viel Beifall der Asperger Bürger und Bürgerinnen während der Sitzung.

 

Alle appellierten „Wo ein Wille ist, ist ein Weg“. Aber für Bürgermeister Storer ist der Verkauf des Grundstücks der Lehrschwimmhallen die einzige Möglichkeit. „Sein Wille geschehe…“ Die Grünen und die Mehrheit der CDU folgen hier getreu und wiederholen gebetsmühlenartig die Worte von Herrn Storer.

Sie alle ignorieren, dass wir schon jetzt Probleme mit den Anwohnern bei Veranstaltungen in der Stadthalle haben und in der Sporthalle am Bürgergarten die Fenster nicht geöffnet werden dürfen, da ansonsten die Nachbarn gestört werden könnten. (Bemerkung: an gleicher Stelle war vor dem Bau ein Sportplatz mit Trainings- und Spielbetrieb auch an den Wochenenden!) Sie alle ignorieren, dass Schwimmen zum Bildungsplan der Schulen gehört.

Sie alle ignorieren, dass es wieder vermehrt Todesfälle durch Ertrinken gibt.

 

Wo ist die geforderte bürgernähe der Grünen geblieben? Man hört nichts mehr von Bürgerbeteiligungen und Bürgerversammlungen! Jetzt wird alles im stillen Kämmerchen vorbesprochen und dann ist es ebenso und wird mehrheitlich beschlossen!

 

Damit die Kinder schwimmen lernen und dem Bildungsplan an Schulen genüge getan wird, könnte laut Herrn Klumpp (Grüne) ein Busshuttle eingesetzt werden. Kostet doch auch was!  … und wo sollen die Busshuttles hinfahren? Es gibt keine Kapazitäten in anderen umliegenden Hallenbädern!

 

In Asperg wurden – natürlich in den letzten Jahren viele notwendige Pflichtinvestitionen, wie in die Kinderbetreuung, den Brandschutz in den Schulen und die Kanalsanierungen vorgenommen.

Aber müssen es dann, wo das Geld doch schon so knapp ist, solche Prestigeobjekte wie die „Osterweiterung der Neuen Mitte“ geplant werden (kostet ja auch schon ein bisschen), obwohl es der Verwaltung bekannt ist, dass die Grundstückseigentümer nicht bereit sind zu verkaufen? Warum wird dem IB (private Schule) und dem Drogeriemarkt DM ein kostenfreier Parkplatz zur Verfügung gestellt werden? Hier verschenkt man das Tafelsilber Aspergs!

 

Aber, wo ein Wille ist ein Weg! Die Stadt Asperg hat noch andere Grundstücke die zum Verkauf geeignet wären. Wir Bürger und Bürgerinnen müssen nun politisch aktiv werden!

 

  1. Für uns ist es nun wichtig mit der Unterschriftensammlung ein Bürgerbegehren zu erreichen.  Das Bürgerbegehren fordert den Erhalt der Lehrschwimmhalle und eine unabhängige Prüfung der städtischen Kostenrechnungen. Des Weiteren in Hinblick dem Sporthallenneubau die Prüfung der Option ein zweckmäßiges Lehrschwimmbecken zu integrieren. Die notwendige Stimmenzahl ist schon nach nur einer Woche so gut wie erreicht. Es wird dennoch noch weitergesammelt.  Hier ist Eile geboten, denn der Schließungstermin des Bädles, der 30. April 2017 ist schon in 6 Monaten!

  2. Kreative Lösungen zur Finanzierung/Erhalt des Bädles sind gefragt. Wie z.B. Gründung eines Fördervereins, Spendenaktionen… Hat eigentlich die Verwaltung bedacht, dass die Personalsituation im Asperger Freibad mit der Schließung und Entlassung des Bädles-Schwimmmeisters noch schwieriger wird? Auch wird kein DLRG mehr im Freibad seinen Dienst verrichten wollen/können (ohne Trainings- und Ausbildungsmöglichkeit.

    Wir, der TSV Asperg werden auf jeden Fall weiter um den Erhalt unseres Bädles kämpfen!

    Die nächste Gemeinderatswahl steht 2019 an!

    Hier sollten wir alle daran denken wer für und wer gegen den Sport in Asperg abgestimmt hat!

     

    Eurer

    TSV Asperg

    Weiterführende Links:
    http://www.tsv-asperg.de/abteilungen/schwimmen.html
    http://www.asperg.dlrg.de/