Ein Auswärtstor mehr – Frauen I steigen in die Landesliga auf

Knapper geht es nicht. Trotz teilweise deutlichem Vorsprung macht es die erste Frauenmannschaft im Rückspiel der zweiten Relegationsrunde gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf richtig spannend. Der TSV gewinnt das Rückspiel mit 24:22 und sichert sich damit - dank eines mehr geschossenen Tores beim Auswärtsspiel - den Aufstieg in die Landesliga!

Es war alles angerichtet für den Showdown um den Einzug in die Landesliga. Sonntagabend, Top-Wetter, eine vollbesetzte Rundsporthalle und das knappe Hinspielergebnis. Einen Zwei-Tore-Rückstand (25:23) mussten die Asperger Frauen I aufholen. Wie schon im Hinspiel gehörte die Anfangsphase den Aspergerinnen. Sandra Suchanek und zweimal Nadine Eyrich brachten den TSV schnell mit 3:1 in Führung. Doch erneut konnten sie diese Führung nicht halten. Die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf glich nach fünf Minuten wieder aus – 5:5. Damit enden aber die Parallelen zum ersten Aufeinandertreffen. Im Gegensatz zur Partie in Donzdorf gaben die Aspergerinnen an diesem Abend das Spiel und auch die Führung nicht mehr aus der Hand. Sandra Suchanek, Nadine Eyrich und Simone Bernat erhöhten wieder auf drei Tore Differenz - 6:3 (8. Min). Hinten zeigten sich die Aspergerinnen ganz sicher und hatten mit Katrin Enderle einen zuverlässigen Rückhalt. Die Angriffe wurden schwungvoll und konzentriert durchgespielt. Dies versuchten die gegnerischen Trainer erneut mit einer Manndeckung gegen Nadine Eyrich zu unterbrechen und hatten kurzfristig Erfolg. Die Spielerinnen von Ralph König fanden sich in der neuen Situation zunächst nicht zurecht und mussten die Gäste auf ein Tor herankommen lassen – 7:6. Der Trainer reagierte und brachte mit Larissa Glowka und Dijana Dobes zwei durchsetzungsstarke Rückraumspielerinnen. So kam wieder mehr Variabilität in den Angriff und Asperg zog erneut auf drei Treffer davon. Dieser Abstand hatte bis zum 11:8 kurz vor der Pause Bestand. Zwei weitere Gegentreffer sorgten aber dafür, dass der TSV nur mit einem Tor Vorsprung in die Kabine ging – 11:10. Zu diesem Zeitpunkt wäre die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf in die Landesliga aufgestiegen. Dies spornte die Gastgeberinnen aber noch mehr an. Mit einem 6:1-Lauf zu Beginn des zweiten Durchgangs sorgten sie wieder für klare Verhältnisse. Hauptsächlich daran beteiligt waren Sandra Suchanek und Nadine Eyrich, die nicht nur 6 bzw. 7 Treffer beisteuerten, sondern auch immer wieder die Mitspielerinnen mit Bällen fütterten. Wie zum Beispiel Kreisläuferin Durdica Cavrlj, die in dieser Phase zwei wichtige Treffer zum 18:12 und 19:14 erzielen konnte. Es blieb ein hart umkämpftes Spiel. Doch als Rosalie Wagner in der 49. Minute das 22:15 erzielte, glaubte niemand in der Halle mehr daran, dass es nochmal spannend werden könnte. Zu sicher waren die Aspergerinnen nun in ihrem Spiel und zu sehr hatten sie die Gegnerinnen im Griff. Aber die Gäste gaben nie auf und nutzten eine Schwächephase des TSV, um nochmal bedrohlich nahe zu kommen – 22:19 (52. Min). Nach einer Auszeit von Trainer Ralph König konnten sich seine Spielerinnen zwar nochmal auf fünf Treffer absetzen, die aber von der HSG mit ebenfalls zwei Toren gekontert wurden. So standen in der Schlußminute erneut drei Tore Differenz auf der Anzeigetafel. Ralph König nutzte auch noch seine letzte grüne Karte und gab die Marschrichtung für die letzten Sekunden vor. Und die waren an Spannung nicht zu überbieten. Asperg verwarf den Ball und es waren noch 30 Sekunden auf der Uhr. Nun begann das Rechnen in der Rundsporthalle. Was passiert, wenn die Gäste auf zwei Tore herankommen? Es kommt die aus dem Europapokal bekannte Auswärtstorregel zum Einsatz. Bei einem Unentschieden nach Hin- und Rückspiel entscheiden die mehr geschossenen Auswärtstore. Im Hinspiel gab es ein 25:23 und damit hatte der TSV ein Auswärtstor mehr geschossen, als die Gegnerinnen. Somit brandete bereits vor der Ausführung des Freiwurfes fünf Sekunden vor dem Ende großer Jubel in der Rundsporthalle auf. Der letzte Treffer der HSG zum 24:22-Endstand änderte am Ausgang nichts mehr und die Feier auf dem Spielfeld nahm ihren Lauf.
Die Asperger Frauen sind zum zweiten Mal nach 2009 in die Landesliga aufgestiegen. Herzlichen Glückwunsch an den Trainer Ralph König und die Spielerinnen!

Es spielten: Katrin Enderle, Jeannine Rössler, Saskia Rittner; Larissa Glowka (2), Durdica Cavrlj (4), Simone Bernat (1), Larissa Garau, Sandra Suchanek (6/5), Dijana Dobes (1), Simone Kühn, Nadine Eyrich (7/2), Rosalie Wagner (3), Mara Albonesius, Carina Fitzner

Bildergalerie
Vielen Dank an Mike Matysik (www.facebook.com/portraction) für die Bilder!